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Bio leben, auch wenn Sie auf Reisen sind

Einkaufstickets aus Bioläden in Katalonien, ©Michael Statsmann, VivaLeBio

Alles ist aufs Beste geplant, das Reiseziel, das Hotel oder Ferienwohnung, die Ausflüge ins Umland. Wenn Sie mit Kindern reisen haben Sie vorgesorgt, welche Spiel- und Freizeitmöglichkeiten es dort gibt, welche Kontaktchancen mit anderen Gleichaltrigen. Oder falls Sie mit ihrem Hund unterwegs sind, haben Sie selbstverständlich Ihr Ferienziel auch dahingehend mit ausgewählt, wo es unkompliziert ist, Ihrem Hund alle Annehmlichkeiten zu bieten, oder sogar mehr, als er sonst zuhause erfährt. Weil Sie es jetzt mal richtig sich selbst und ihrem haarigen Lebensgefährten zeigen wollen zum Beispiel mit einer gehörigen Portion Agility, die nicht nur Ihren Hund sondern auch Sie an Ihre Grenzen bringt. Natürlich haben Sie geplant, wenn Sie alleine oder zu zweit in den Urlaub gehen, sind bestimmt alle Museen in der Umgebung auf Ihrer Muß-Liste oder auch sämtliche angesagten Nightclubs.

Nur haben wir uns Gedanken darüber gemacht, ob wir auch unsere gewohnten Lebensmittel die wir zu unserem Wohlbefinden brauchen, auch dort vor Ort finden werden? Natürlich! – Werden Sie sagen – kein Problem, alles unter Kontrolle!

Sicher, dafür gibt es im Zweifelsfalle ja immer die Supermärkte, wo wir alle unsere Basics finden. Aber da kann man leicht die erste Enttäuschung sich holen. Die Supermärkte sind längst nicht so bestückt wie wir es gewohnt sind von zuhause – das sieht doch alles nach viel Convenience Food und Farbstoffe bis zum Abwinken, Konservierungsstoffe in nie geahntem Ausmaß und soweit überhaupt Bio angeboten wird, sündhaft teuer, zum Beispiel 1 L Bio Frischmilch für über 3 €, und dann auch oft nicht gerade vertrauenserweckend vom Packaging her – was im Falle der Frischmilch zur Entschuldigung des Fabrikanten nicht zutraf. Und wenn Bio Frischobst oder Gemüse tatsächlich im Angebot sein sollte, dann aber in Plastik eingeschweißt und von einem erschreckend normalen glattpolierten Aussehen – wobei bei letzterem sie auch mehr oder weniger auf gleicher Linie liegen wie mit vielen deutschen Supermärkten – dann kann sich doch die erste leichte Depression einstellen.

Also lassen wir mal die Supermärkte links liegen, das ist ja auch nicht sehr authentisch, wenn wir ohne Zeitdruck mal uns um unser tägliches Wohlempfinden kümmern können. Da muß es doch noch mehr geben! Sich ein bißchen auf kulinarische Abenteuer einlassen, nach denen unser Magen vielleicht Ausschau halten würde, wenn wir ihn an unseren Entscheidungen mehr partizipieren lassen dürften.

Sollten Sie Ihr Quartier in einer Großstadt wie Barcelona aufgeschlagen haben, unterscheidet sich auf den ersten Blick das Angebot in nichts von dem in Ihrer Heimatstadt – nett herausgeputzte Biosupermärkte mit einem Angebot, das auch Ihnen bekannte internationale Marken anbietet und dann aber auch Überraschungen bietet – unbekanntes, mehr an einer mediterranen Kost orientiertes Sortiment. Außerdem können auf den Streifzügen durch die Stadt viele schöne ökologische Initiativen entdeckt werden, kleine Bäckereien, Nischenprojekte mit viel Liebe zum Detail und einer Ästhetik in der Ausführung, die einen leicht verführen kann. Hier in dieser Vielfalt einer lebendigen Subkultur einer lokalen Szene nicht nur im Foodbereich liegt das Besondere dieser Stadt.

Wenn Sie in eher ländlichen Regionen oder in einer Kleinstadt untergebracht sind, dann brauchen Sie schon ein bißchen mehr Entdeckerseele, andererseits wird die Rekompensation um so größer sein. Hier gibt es kleine Wochenmärkte mit auch oder nur lokalen Bioprodukten. Und die Hofläden und Winzershops sind auch in Katalonien weit verbreitet und mit Waren von den umliegenden Bauernhöfen oft ergänzt.

Und außerdem, wenn Sie diese Reise zu einem dieser Hofläden oder Winzer mit dem Wagen unternehmen – andere „grünere“ Verkehrsmittel oder – wege dürften sich schwieriger gestalten – ist normalerweise das Abenteuer gleich mit abonniert. Schnell kommen Sie an den Punkt, wo oft nur noch kleine Hinweisschilder aus Holz oder ähnlich improvisierte Wegweiser auf den letzten Kilometern querfeldein über Schotter und Lehmwege bis zum Ziel kommen, nachdem oft auch jedes GPS versagt hat. Auch wenn die Verfügbarkeit vom Mobilfunk auf dem Land nicht so krasse Ausfälle hat wie in Deutschland.

Aber nach all dem, spätestens dann, wenn die Gemüter der Mitstreiter Ihrer Urlaubsexpedition oder auch wenn Sie alle fahren und dann durch Sonne und die relaxte Atmosphäre einfach mal nur durchhängen wollen, dann spätestens zahlt es sich aus, wenn Ihr Magen auch so richtig synchron mit sich relaxen kann.

Und wenn Sie gegen Ende des Urlaubes überlegen, welche Produkte noch in Ihren Koffer passen und wie Sie es schaffen, daß Sie auch für die nächsten Wochen zuhause ein bißchen von diesen Aromen mit hinüberretten können, spätestens dann werden Sie das Gefühl haben, daß Sie es bestimmt nicht so falsch gemacht haben bei Ihrem Ferienaufenthalt.

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